Drahtgewebe

[162] Drahtgewebe (Metalltuch) werden auf Hand- und mechan ischen Webstühlen mit horizontal aufgespannter Kette in einer oft bis 2 m steigenden Breite hauptsächlich aus Eisen- und Messingdraht leinwandartig oder geköpert hergestellt und namentlich als Formen für Papiermaschinen, als Siebe für Kornreinigungs- und Mehlmaschinen, auch sonst zu Gittern und Sieben, zu Sicherheitslampen, Jalousien an Fenstern, Schlüsselglocken, Lampenschirmen, Körbchen, Teesieben, Larven etc. benutzt. Man fertigt sie mit Öffnungen von 12 mm im Quadrat bis zu einer Feinheit, daß (bei Draht von 0,05 mm Dicke) über 13,000 Öffnungen auf 1 qcm gehen. Zur Darstellung von Hohlkörpern aus Drahtgeweben werden dieselben in hölzernen oder eisernen Formen gepreßt. Durch Plattdrücken des Drahtgewebes mittels Walzen werden die Löcher fast verschwindend klein. Die zu Sieben (Drahtsieben) bestimmten D. haben Leinwandbindung, ihre Nummer gibt die Zahl der Drähte an, die auf 1 cm kommen, so daß auch das Quadrat der Nummer die Zahl der Öffnungen auf 1 qcm angibt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 162.
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