Foucaux

[801] Foucaux (spr. fukō), Philippe Edouard, franz. Orientalist, geb. 11. Sept. 1811 in Angers, gest. 19. Mai 1894 in Paris, studierte dort unter Burnouf orientalische Sprachen, wurde 1842 Professor des Tibetischen an der Ecole des langues orientales vivantes und 1858 Professor des Sanskrits am Collège de France. Seine Hauptwerke beziehen sich auf die tibetische Sprache und Literatur, so »Rgya-tcher-rol-pa, ou Développement des jeux, contenant l'histoire du Bouddha Sakya-Muni« (Par. 1847–48, 2 Tle.; die tibetische Version der Buddhabiographie »Lalitavistara«); »Grammaire de la langue tibétaine« (1858). Später wandte er sich dem Studium der Sanskritliteratur, namentlich der indischen Dramen und Epen, zu und veröffentlichte Übersetzungen von Texten dieses Gebiets sowie des »Lalitavistara« (1884–92, 2 Bde., in den »Annales du Musée Guimet«) und kleinere Arbeiten in der »Revue de l'Histoire des Religions« und andern Zeitschriften. Seine Gattin, geborne Filon, machte sich unter dem Namen Mary Summer als Schriftstellerin bekannt.[801]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 801-802.
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