Härteöfen

[837] Härteöfen, Öfen zum Erhitzen der Stahlgegenstände zum Zwecke des Härtens, ermöglichen gegenüber dem Anwärmen im offenen Herdfeuer gleichmäßiges Erwärmen, genaue Überwachung des Hitzegrades unter Ausschluß der schädlichen Berührung des Stahles mit dem Brennmaterial und dessen Verbrennungsgasen.

Härteofen.
Härteofen.

Tiegelöfen enthalten mit Koks od. Brenngasen erhitzte und mit geschmolzenem Blei gefüllte Tiegel, das ein Bad von bestimmter Temperatur bildet, in dem die Arbeitsgegenstände erwärmt werden (Bleiofen). Sie eignen sich hauptsächlich für Dauerbetrieb und dienen zum Härten solcher Werkstücke, die sich durch den Auftrieb in diesem Bade nicht krumm ziehen. Für fast alle Gegenstände des Werkzeuggebietes, namentlich auch für plattenförmige, sind Muffelöfen vorzuziehen, die gemauert oder aus Eisen und dann transportabel sind. Sie besitzen Muffeln aus feuerfestem Material, gewöhnlich Gußeisen oder Schamotte, die von Flammen aus Leuchtgas oder festem Brennmaterial umspült werden. Die Abbildung zeigt das Äußere eines Härteofens von Aichelin in Stuttgart aus Eisenblech und Winkeleisen, dessen Innenraum mit Schamottesteinen ausgemauert ist. Im obern Teil liegt, durch die Tür a zugängig, die Muffel, darunter die Rostfeuerung für Steinkohlen oder Koks mit der Heiztür b und dem Aschekasten c und darüber ein mit Sand gefüllter Kasten d, der zum Anlassen dient.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 837.
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