Heinroth

[112] Heinroth, Johann Christian August, Psycholog, geb. 17. Jan. 1773 in Leipzig, gest. daselbst 26. Okt. 1843, ließ sich als Arzt in seiner Vaterstadt nieder. wurde 1812 außerordentlicher, 1819 ordentlicher Professor der Psychiatrie. Als Philosoph neigte er dem Mystischen zu. Außer seinen »Beiträgen zur psychischen Krankheitslehre« (Gotha 1810) und »Naturlehre des Menschen« (Leipz. 1806) seien von seinen zahlreichen Schriften genannt: »Lehrbuch der Seelenstörungen und ihrer Behandlung« (das. 1818, 2 Bde.); »Die Psychologie als Selbsterkenntnislehre« (das. 1827); »Geschichte und Kritik des Mystizismus aller bekannten Völker und Zeiten« (das. 1830); »Orthobiotik« (das. 1839). Zu Bolzanos (s. d.) »Wissenschaftslehre« hat er eine empfehlende Vorrede verfaßt. Nach seinem Tode wurde herausgegeben: »Lebensstudien, oder mein Testament für Mit- und Nachwelt« (Leipz. 1845–46, 2Bde.). Unter dem Namen Treumund Wellentreter veröffentlichte er: »Gesammelte Blätter« (Leipz. 1818–26, 4 Bde.), prosaischen und poetischen Inhalts.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 112.
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