Henley

[168] Henley (spr. hénnli), William Ernest, engl. Dichter, geb. 1849 in Gloucester, gest. 11. Juli 1903 in Heatherbrae bei Woking, war nach Veröffentlichung der Gelegenheitsdichtung »In Hospital« (4. Aufl. 1893), die in seinen Leidensjahren zu Edinburg (1873–75) wurzelt, von 1877–95 an verschiedenen Zeitschriften als Redakteur tätig. Von seinen Werken[168] sind zu nennen: »Views and Reviews« (2. Aufl. 1892), eine Auswahl geistreicher Aufsätze (neue Folge 1902); literarhistorische Arbeiten und Sammlungen: »Tudor translations«; »Lyra heroica«, eine Sammlung für Knaben (1892); »English lyrics: Chaucer to Poe« (1897); »The poetry of Wilfr. Blunt« (1898, zusammen mit Wyndham); das ausgezeichnete Kapitel über Burns: »Life, genius, and achievement« (in »Centenary Burns«, hrsg. von H. und Henderson, Bd. 4; Sonderdruck 1898); endlich eine auf zwölf Bände angelegte Byron-Ausgabe, von der ein Band Briefe mit Fußnoten erschienen ist (1896). Sein Bestes schuf H. aber als Lyriker: »A book of verses« (1888, 4. Aufl. 1899) und die berühmten »London voluntaries« (1893, 2. Aufl. 1898); in seinen »Poems« (1898) sind auch ältere Erzeugnisse, wie die kühne Rhapsodie »The song of the sword«, wieder abgedruckt. In formeller Hinsicht erwähnenswert ist Henleys Behandlung der freien Rhythmen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 168-169.
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