Kner

[170] Kner, Rudolf, Zoolog, geb. 24. Aug. 1810 in Linz, gest. 27. Okt. 1869 in Wien, studierte seit 1828 in Wien Medizin, trat 1836 als Praktikant in die zoologische Abteilung des Hofnaturalienkabinetts und widmete sich besonders der Ichthyologie; 1841 wurde er Professor der Naturgeschichte in Lemberg und 1849 in Wien. Er unternahm ausgedehnte paläontologische Studien, bereiste 1852 Istrien und die Quarneroinseln und 1863 und 1867 Norddeutschland, Dänemark und Skandinavien, um Studien über die Kultur der Steinzeit zu machen, bestimmte die von Natterer in Brasilien gesammelten Siluroiden und Characinen und gab mit Heckel das epochemachende Werk »Die Süßwasserfische der österreichischen Monarchie« (Leipz. 1858) heraus. Von mehreren Museen Deutschlands wurde er mit der Bestimmung von Fischsammlungen betraut; auch bearbeitete er die Fischsammlungen der Novara-Expedition und gelangte zu um so wertvollern allgemeinen Resultaten, als er die gründlichsten Kenntnisse der fossilen Fische bei seinen Untersuchungen verwerten konnte. Er schrieb: »Lehrbuch der Zoologie« (Wien 1849, 3. Aufl. 1862); »Leitfaden zum Studium der Geologie« (das. 1851, 2. Aufl. 1855); »Über die Ganoiden als natürliche Ordnung« (das. 1867).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 170.
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