Largillière

[196] Largillière (spr. larschiljǟr'), Nicolas, franz. Maler, geb. 9. oder 10. Okt. 1656 in Paris, gest. daselbst 20. März 1746, lernte seit 1668 in Antwerpen bei A. Goubau und trat 1673 oder 1674 in die Lukasgilde daselbst. Dann ging er nach London, wo er sich an P. Lely anschloß, und blieb daselbst vier Jahre, bis ihn die über die Katholiken verhängten Verfolgungen vertrieben. Er wandte sich nach Paris und verließ es nur auf kurze Zeit, als er von Jakob II. bei seiner Thronbesteigung nach England berufen wurde, um ihn und die Königin zu malen. 1705 wurde er Professor, 1738 Direktor, 1743 Kanzler der Pariser Akademie. Seine Bedeutung liegt in der Bildnismalerei. Seine zahlreichen Bildnisse zeichnen sich durch lebendige Auffassung, reiches Kolorit und geistvolle, tiefe Charakteristik aus und gehören zu dem Besten, was seine Zeit geleistet hat. Im Louvre befinden sich sein Bildnis Lebruns und sein eignes mit Frau und Tochter, im Berliner Museum das des Landschaftsmalers Jean Forest, in der Dresdener Galerie das des Kammerherrn v. Montargu und des Herzogs de la Rochefoucauld.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 196.
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