Lethargīe

[453] Lethargīe (lat. lethargus, vom griech. letbe, das Vergessen), eine Art der Schlafsucht (s. d.), die in einem anhaltenden, tiefen Schlaf besteht, aus dem der Kranke nur schwer erweckt werden kann, und in den er, sich selbst überlassen, sofort wieder versinkt. Die L. tritt z. B. bei schweren fieberhaften Krankheiten, Gehirnkrankheiten und andern Nervenkrankheiten, bei narkotischen Vergiftungen, so auch nach übermäßigem Genuß geistiger Getränke, bei alten Leuten, bei Erfrierenden etc. auf. Die Behandlung richtet sich nach der Grundkrankheit. Figürlich nennt man L. den Zustand geistiger Untätigkeit u. Unempfindlichkeit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 453.
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