Mapia

[259] Mapia (auch Bunaj-Inseln), an der Nordküste von Niederländisch-Neuguinea, unter 55' nördl. Br. und 134°21' östl. L., drei kleine, an Kokospalmen reiche Inselchen und zwei mit Gras und Gebüsch bedeckte Sandbänke von nur 6 qkm Fläche auf einem 50 qkm großen Atoll. Die wahrscheinlich schon 1537 von dem Spanier Grijalva entdeckte und Guedes getaufte Insel erhielt durch englische Schiffe 1761 den Namen Saint David und 1767 Freewill. M. war ursprünglich von Karolinern bewohnt, die aber von Papuapiraten zum größten Teil vernichtet oder als Sklaven entführt wurden, so daß ein holländischer Kaufmann, der hier Anfang der 1870er Jahre eine Niederlassung gründete, die jetzt 80 Bewohner zählende Insel fast menschenleer fand. Um diese Unternehmung zu schützen, erklärte die niederländische Regierung 1884 M. als zu Niederländisch-Neuguinea gehörig, und ließ es regelmäßig durch Beamte besuchen. Da aber auch Spanien auf M. Ansprüche machte und 1896 gegen die Flaggenheißung durch ein niederländisches Kriegsschiff Protest erhob, so ging M. 1899 bei Abtretung der Karolinen und Marianen in deutschen Besitz über, wurde aber später an die Niederlande zurückgegeben. Vgl. Wichmann, Die M.- oder Bunaj-Inseln (in »Petermanns Mitteilungen«, 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 259.
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