Marko Kraljewitsch

[322] Marko KraljewitschMarko der Königssohn«), der Hauptheld der serbischen und zugleich der bulgar. Volkspoesie aus der Zeit der gemeinsamen Kämpfe beider Völker gegen die Türken. Historisch ist er, einer der Söhne des serbischen Königs Vukasin (gest. 1371), Fürst in einem bulgarisch-serbischen Winkel Mazedoniens (um Prilip). Goethe bezeichnet ihn als ein rohes Gegenbild zum griechischen Herakles und dem persischen Rustem. Er wird als unbezwinglich geschildert, von grenzenloser Stärke und unbedingtem Wollen und Vollbringen; er reitet ein Pferd 150 Jahre und wird selbst 300 Jahre alt; zuletzt stirbt er bei vollkommenen Kräften oder schläft vielmehr in einer Höhle, um einst zu neuen Taten zu erwachen. Die neueste Sammlung der auf M. bezüglichen serbischen Lieder erschien u. d. T.: »Kraljeaić Marko« (Neusatz 1878; deutsch von Gröber: »Marko, der Königssohn«, Wien 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 322.
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