Mastdarmblasenfistel

[417] Mastdarmblasenfistel (Fistula recto-vesicalis), eine widernatürliche, infolge von Krankheit entstandene oder nach Verletzung zurückgebliebene Verbindung zwischen der Höhle der Blase und der des Mastdarms, so daß der Harn in den Mastdarm gelangen und durch diesen abgehen, oder der Mastdarminhalt in die Harnblase gelangen und mit dem Urin abgehen kann. Die M. entsteht bei Männern am häufigsten durch Eiterung nach Verletzungen und Entzündungen der Harnblase und ihrer Umgebung, mit Durchbruch des Eiters nach außen, ferner durch zerstörende Nachbildungen, besonders durch Krebs. Bei Frauen sind die häufigsten Ursachen der M. die Verletzungen[417] bei der Geburt oder operative Verletzungen, seltener Krankheiten der Scheide, der Gebärmutter, Harnblase und Harnröhre. Die Blasenmastdarmscheidenfistel kommt ziemlich häufig beim Krebs der Gebärmutter vor und ist unheilbar. Die M. kann durch Operation beseitigt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 417-418.
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