Mastdarmscheidenfistel

[418] Mastdarmscheidenfistel (Fistula recto-vaginalis), abnorme Verbindung zwischen dem Mastdarm und der Scheide. Sie entsteht am häufigsten infolge der Geburt nach unvollständig geheilten Dammrissen, seltener infolge ungeschickter Handhabung von Instrumenten oder durch andre Verletzungen. Endlich können krebsige Geschwürsprozesse die Wandungen des Mastdarms und der Scheide zerstören. Je nach der Größe der M. fließt entweder der sämtliche Kot in die Scheide ab, oder es gehen nur flüssige Kotmassen und in manchen Fällen nur Darmgase ab. Frische Mastdarmscheidenfisteln können, wenn sie nicht zu groß sind, spontan heilen, größere müssen durch Operation beseitigt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 418.
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