Maurikĭos

[465] Maurikĭos, Kaiser des oström. Reiches, geb. 539, diente im Heer und rückte bis zum Befehlshaber der Leibgarde auf. Nach einem glücklichen Kriege gegen Persien um 580 vom Kaiser Tiberius zu seinem Schwiegersohn gemacht, bestieg er nach dessen Tod 582 den Thron und regierte mit Kraft und Einsicht; er führte glückliche Kriege gegen die Avaren und Perser, erhob in Persien 591 Chosroes II. zum König und schloß mit demselben einen vorteilhaften Frieden. Aber 602 während eines Feldzuges gegen die Avaren empörte sich das über die ihm zugemuteten Strapazen und die Kargheit des Kaisers unzufriedene Heer gegen ihn, und er mußte fliehen. Doch der von den Empörern zum Kaiser ausgerufene Phokas ließ ihn nach Konstantinopel bringen und zuerst seine fünf Söhne vor seinen Augen und zuletzt ihn selbst töten (28. Nov. 602). Seine Geschichte hat der Zeitgenosse Theophylaktos Simokattes in seinem Geschichtswerk beschrieben (hrsg. von Bekker, Bonn 1834; von de Boor, Leipz. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 465.
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