Messapĭer

[654] Messapĭer, die ältesten Bewohner der nach ihnen Messapia genannten Halbinsel Kalabrien im äußersten Südosten Italiens (s. Karte bei Art. »Italia«). Sie sind als der letzte Überrest einer Einwanderung illyrischer Stämme aus der Balkanhalbinsel zu betrachten, die wahrscheinlich einen größern Teil Italiens besetzten und von etwa 500 v. Chr. ab auf Kalabrien beschränkt waren. Dort scheint sich ihre Sprache, die man aus einigen Inschriften kennt und die sich als nächstverwandt mit dem Albanesischen erweist, bis gegen Ende der römischen Republik behauptet zu haben. Die Schrift der M. war aus der griechischen entlehnt. Vgl. Mommsen, Die unteritalischen Dialekte (Leipz. 1850); Kretschmer, Einleitung in die Geschichte der griechischen Sprache (Götting. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 654.
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