Pajou

[310] Pajou (spr. -schū), Augustin, franz. Bildhauer, geb. 19. Sept. 1730 in Paris, gest. daselbst 8. Mai 1809, bildete sich bei Lemoine, erhielt 1748 den großen akademischen Preis und setzte dann seine Studien in Rom fort. Eine Marmorgruppe, Pluto mit Cerberus (jetzt im Louvre), verschaffte ihm 1760 die Aufnahme in die Akademie, deren Rektor er 1792 wurde. Er hat in einigen seiner durch feinste Behandlung des Marmors ausgezeichneten Werke dem antikisierenden Zeitgeschmack seinen Tribut gezollt, in den besten seiner weiblichen Gestalten (Bacchantin von 1774, verlassene Psyche von 1790, im Louvre) aber eine echt französische Anmut und Liebenswürdigkeit bewahrt. Seine lebensprühenden Büsten (Buffon, Madame du Barry, Grétry) sind denen seines jüngern Zeitgenossen Houdon ebenbürtig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 310.
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