Pym

[475] Pym (spr. pimm), John, engl. Politiker, geb. 1584 in Somersetshire, gest. 6. Dez. 1643, studierte in Oxford und gehörte, nachdem er eine Zeitlang Beamter des Schatzamtes gewesen war, seit 1614 der parlamentarischen Opposition an. Im Kurzen Parlament von 1640 vertrat er aufs entschiedenste die puritanischen Grundsätze, beteiligte sich nach dessen Auflösung lebhaft an der Wahlagitation, formulierte im November 1640 mit Hampden (s. d.) die Anklage gegen Strafford und vertrat sie vor dem Oberhaus. An allen folgenden Schritten des Unterhauses hatte er den entschiedensten Anteil; insbes. an der großen Remonstranz von 1641, die alle Beschwerden aufzählte, zu denen die Regierung des Königs Veranlassung gegeben hatte. Im Januar 1642 wurde er mit vier andern Führern der Opposition auf Befehl des Königs vor dem Oberhaus angeklagt, entzog sich aber der Verhaftung durch die Flucht nach der City und kehrte 11. Jan. mit Hilfe der Londoner Bevölkerung ins Parlament zurück. Als es dann zum Kampf zwischen König und Parlament kam, wurde er in den Sicherheitsausschuß des letztern gewählt. Im September 1643 setzte er die Verbindung des Parlaments mit den Schotten durch, erlebte aber den Sieg der Sache, deren bedeutendster Vorkämpfer er gewesen war, nicht mehr. Vgl. J. Disraeli, Eliot, Hampden and P. (Lond. 1836); Goldwin Smith, Three English statesmen (3. Aufl., das. 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 475.
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