Quikuru

[523] Quikuru, bei den Wanyamwesi in Deutsch-Ostafrika übliche Form der Häuptlingssiedelung. Derartige Q. sind in erster Linie Befestigungsanlagen mit Wällen, Gräben, Palisaden, Bastionen, Hochständen etc., kurz mit allen Hilfsmitteln, wie sie die lange Berührung der Eingebornen mit den Arabern und Europäern mit sich gebracht hat. Sie sind in der Tat erst eine sekundäre Errungenschaft, denn in ihrem Innern bergen sie als weitere Verteidigungsbauten einen oder mehrere Tembenringe (s. Tembe), als Wohnbauten aber die ostafrikanische Rundhütte. Das Q. des Wanyamwesihäuptlings Sike bereitete Anfang der 1890er Jahre der Befestigung der deutschen Kolonialherrschaft in Unyamwesi ein ernstes Hindernis. Vgl. Graf v. Schweinitz, Deutsch-Ostafrika in Krieg und Frieden (Berl. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 523.
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