Quillard

[523] Quillard (spr. kijār), Pierre, franz. Schriftsteller, geb. 1864 in Paris, machte gründliche klassische Studien, bevor er sich durch die etwas gesuchten parnassischen Verse von »La gloire du verbe« (1885) bekannt machte. Es folgte das grausig symbolistische Versdrama »La Fille aux mains coupées« (1886). Leidenschaft und Kraft finden sich dagegen in den Gedichten »La Lyre héroïque et dolente« (1898). Von 1892–97 war Q. Professor an der armenischen Hochschule in Konstantinopel, und nach Paris zurückgekehrt, wurde er ein eifriger Vorkämpfer für die Befreiung Armeniens. Er gründete die Wochenschrift »Pro Armenia« und schrieb »La Question d'Orient«[523] (1898) und »Pour l'Arménie, memoire et dossier« (1902). Er gab auch die griechischen Philosophen Porphyrius (1893) und Jamblichus (1895) in französischer Übersetzung heraus und übertrug metrisch den »Philoktetes« des Sophokles (1896) und die »Mimiamben« des Herondas (1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 523-524.
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