Philoktētes

[790] Philoktētes, im griech. Mythus Sohn des Poias (s. d.), Königs der Malier am Öta, Erbe des Bogens und der Pfeile des Herakles, ward auf dem Zuge nach Troja auf Lemnos oder dem Inselchen Chryse bei Lemnos von einer Schlange gebissen und wegen des unerträglichen Geruchs der Wunde auf Odysseus' Rat auf Lemnos ausgesetzt, wo er in Siechtum bis zum zehnten Jahre des Krieges ein jammervolles Leben fristete. Dann aber ward er auf die Weissagung, daß Troja ohne die Pfeile des Herakles nicht erobert werden könne, in das griechische Lager geholt und von Machaon geheilt. Nachdem er Paris erlegt, erfolgte der Fall der Stadt. Auf der Heimkehr kam er nach späterer Sage nach Italien und gründete Petelia und Krimissa. Seine Abholung von Lemnos behandelt des Sophokles »P.«. Vgl. Milani, Il mito di Filottete (Flor. 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 790.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika