Rahn

[574] Rahn, Rudolf, Kunsthistoriker, geb. 24. April 1841 in Zürich, studierte auf den Universitäten Zürich, Bonn und Berlin, promovierte 1866 in Zürich mit einer Dissertation: »Über den Ursprung und die Entwickelung des christlichen Zentral- und Kuppelbaues« (Leipz. 1866), und begab sich dann nach Italien, wo er sich hauptsächlich mit dem Studium der altchristlichen Kunstdenkmäler befaßte. Ein Ergebnis dieser Forschungen war die Skizze »Ravenna« (Leipz. 1869). 1869 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität seiner Vaterstadt, wo er 1877 ordentlicher Professor wurde und seit 1883 die Professur der Kunstgeschichte am eidgenössischen Polytechnikum bekleidet. Er gab unter anderm heraus: »Geschichte der bildenden Künste in der Schweiz von den ältesten Zeiten bis zum Schluß des Mittelalters« (Zurich 1873 bis 1877, 3 Tle.); »Das Psalterium aureum von St. Gallen, ein Beitrag zur Geschichte der karolingischen[574] Miniaturmalerei« (St. Gallen 1878); »Kunst- und Wanderstudien aus der Schweiz« (Wien 1883); »Schweizer Städte im Mittelalter« (Zür. 1889); »Die mittelalterlichen Kunstdenkmäler des Kantons Tessin« (das. 1893), »des Kantons Solothurn« (das. 1893), »des Kantons Thurgau« (das. 1895–99); »Das Fraumünster in Zürich«; »Zwei weltliche Bilderfolgen aus dem 14. und 15. Jahrhundert« (1902). Seit 1879 redigiert er den »Anzeiger für schweizerische Altertumskunde«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 574-575.
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