Rasin

[608] Rasin, Stenka, d. h. Stephan, russ. Rebellenführer, geb. in Tscherkassk, gest. 10. Juni 1671, wurde von den Donischen Kosaken zu ihrem Anführer bei einem Aufstand 1667 gewählt. Zuerst unternahm er an der Spitze zahlreicher Flußpiraten verschiedene Raubzüge, plünderte die Fischereien und Handelskarawanen an der Wolga, verwüstete 1668 in Persien am Ufer des Kaspischen Meeres mehrere Städte, wurde von einem persischen Geschwader geschlagen u. wandte sich hierauf gegen Rußland. Er nahm Zarizyn und Astrachan; aufständische Bauern, Sektierer und fremde Völkerstämme strömten ihm in dichten Scharen zu. In seinem Gefolge befand sich ein Kosak, der sich für den verstorbenen Sohn Alexei des Zaren Alexei Michailowitsch ausgab. Er bedrohte die ganze Wolgagegend bis Nishnij Nowgorod, wurde aber schließlich mehrmals geschlagen, gefangen und in Moskau hingerichtet. Vgl. Kostomarow, Der Aufstand Rasins (russ., Petersb. 1859).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 608.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: