Rhodĭum

[884] Rhodĭum Rh, eins der Platinmetalle, findet sich besonders im Osmiumiridium, mit Gold legiert in Mexiko und wird aus den Platinrückständen gewonnen. Es ist grauweiß, strengflüssiger als Platin, sehr dehnbar und hämmerbar, spez. Gew. 12,1, Atomgew. 103, widersteht auch in feinster Verteilung dem Königswasser, worin sich nur rhodiumarme Platinlegierungen lösen. Rhodiumwismutlegierungen mit weniger als 12 Proz. R. lösen sich in Salpetersäure. Die Lösungen sind rosenrot (daher der Name) oder gelblich und schmecken bitter. Rhodiummohr, aus einer Rhodiumlösung durch Erhitzen mit ameisensaurem Natron gefällt, wirkt wie Platinmohr. Rhodiumchlorid[884] RhCl3 bildet dunkelrote, zerfließliche Kristalle mit 4H2O. Das wasserfreie Chlorid ist rot, in Wasser und Säuren unlöslich. Na3RhCl6+9H2O bildet große, kirschrote, leicht lösliche Prismen, die bei 50° schmelzen. Man benutzt R. zu Goldfederspitzen und zur Darstellung von Glanzgold, doch ist seine Verwendung durch seine Kostbarkeit sehr beschränkt. Es wurde 1803 von Wollaston entdeckt. Vgl. Leidié, Palladium, Iridium, R. (Par. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 884-885.
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