Riesenmuschel

[928] Riesenmuschel (Tridacna da Costa), Gattung aus der Familie der Riesenmuscheln (Tridacnidae, s. Muscheln, S. 296), mit gleichklappigen, regelmäßigen, stark gerippten, dicken Schalen, mit nur einem Schließmuskel und einem bis auf die Öffnungen für den kleinen Fuß und die beiden Siphonen geschlossenen Mantel (T. mutica, s. Tafel »Muscheln«, Fig. 5). Die größte Art (T. gigas Lam.), die mächtigste aller Muscheln, bis 1,5 m lang und 100–200 kg schwer, lebt in den indischen Meeren und wird gefangen, indem man einen an einem Kokosstrick befestigten Stein in die geöffnete Muschel fallen läßt. Das Tier schließt dann die Schale und kann aus dem Wasser gezogen werden. Auf den Marshallinseln fertigen die Eingebornen Beile und Keulen aus den Schalen, da Steine auf den Inseln fehlen. Auch werden die Schalen bisweilen als Weihkessel oder als Goldfischbecken etc. benutzt. Das Fleisch ist genießbar. T. elongata Lam., im Roten Meere, 13–21 cm lang, lebt im Sand in einer Tiefe von 3–5 m, hat sehr schmackhaftes Fleisch und ist so häufig, daß sie zum Kalkbrennen benutzt wird. Nahe verwandt ist die stark strahlig gerippte, weiße, rot gefleckte Hufmuschel (Hippopus maculatus Lam.) aus dem Indischen Ozean, die zu allerlei Geräten, wie Aschebechern etc., benutzt wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 928.
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