Theazeen

[460] Theazeen (Ternströmiazeen), dikotyle, etwa 200 Arten umfassende, im wärmern Amerika, dem tropischen Afrika, Ost- und Südasien sowie Polynesien einheimische Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Parietalen, Bäume und Sträucher mit wechselständigen, einfachen, gewöhnlich lederartigen, immergrünen, nebenblattlosen Blättern und mit zwitterigen, regelmäßigen, häufig außen spiralig gebauten Blüten. Der Kelch ist 5–7 blätterig, die 5–9 Blumenblätter sind frei, die zahlreichen Staubgefäße stehen in mehreren Kreisen oder in fünf aus einer gemeinsamen Anlage hervorgehenden Bündeln beisammen. Die zwei bis vielen Fruchtblätter verwachsen stets und tragen im Innenwinkel zwei oder mehr Samenanlagen. Die Frucht bildet sich zu einer wand- oder sachspaltigen Kapsel oder beerenartigen Steinfrucht aus. Manche T. werden als Heilmittel angewendet; die Gattung Thea, mit dem Teestrauch (T. chinensis), enthält auch beliebte Schmuckpflanzen, wie die japanischen Kamelien (Thea oder Camellia japonica). Fossil wurde im Bernstein eine Blüte von Stuartia gefunden, die der in Japan und den südlichen Vereinigten Staaten vorkommenden S. grandiflora nahesteht. Die Familie hat demnach in der Tertiärzeit eine weitere Verbreitung gehabt als gegenwärtig. – Die früher ebenfalls zu den T. gestellten Gruppen der Rhizoboleen und Markgraveen werden jetzt als die Familien der Karyokarazeen und Markgraviazeen ausgeführt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 460.
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