Totis

[641] Totis (magyar. Tata), Großgemeinde im ungar. Komitat Komorn, an der Bahnlinie Komorn-Budapest, in quellenreicher Umgebung, an den westlichen Ausläufern des Vértesgebirges, hat eine Burg aus der Zeit des Königs Matthias mit Gemälde- und Altertumssammlung, ein Schloß mit Park und Schloßtheater des Grafen Esterhazy, ein Piaristenkloster mit Gymnasium, eine Porzellanfabrik, Leder- und Tonwarenerzeugung, zahlreiche Mühlen, Weinbau, Marmorbrüche, ein Bezirksgericht, römische Altertümer und (1901) 7220 meist magyarische (römisch-katholische und reform.) Einwohner. Angrenzend an T., von ihm zum Teil nur durch einen 4,5 qkm großen Fischteich getrennt, liegt die Großgemeinde Tóváros (spr. tōwārosch, »Seestadt«), mit großem Park des Grafen Esterházy, mehreren Teichen, Kapuzinerkloster, Rennställen, Rennplatz, lebhaftem Handel, großer Kunstziegelei, vielen Villen und (1901) 4960 meist magyarischen und deutschen (römisch-katholischen und reformierten) Einwohnern. In der Nähe das Dorf Baj mit bedeutendem Weinbau und den Esterházyschen Weinkellern, in deren einem sich ein Riesenfaß von 2150 Eimern Inhalt befindet; ferner das große Braunkohlenbergwerk Tatabánya mit Brikettfabrik und Arbeiterkolonie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 641.
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