Eimer [1]

[447] Eimer (altdeutsch einpar, eimber, soviel wie Gefäß mit Einem Griff), Wassergefäß mit darübergehendem Bügel zum Tragen und Schöpfen; auch Name ehemaliger Flüssigkeitsmaße. In Preußen enthielt der E. 2 Anker = 68,702 Lit., in Mecklenburg-Schwerin 4 Viertel = 29,61 L., in Hamburg = 28,932 L., in Sachsen 4 Aichkannen = 67,363 L, in Bayern der Visiereimer 64 Maßkannen = 68,418 L. und der[447] Schenkeimer 60 Maßkannen, in Württemberg 16 Imi und zwar bei Trübeichmaß = 306,786 L., bei Helleichmaß (dem für die meisten Flüssigkeiten gültigen) = 293,927 L., bei Schenkmaß = 267,206 L., in Österreich (neben der Rechnungsgröße zu 40 Maß) für Wein und Branntwein 41 Maß = 58,016 L. und für Bier 421/2 Maß, in der Schweiz 25 Maß = 37,5 L. Der ungarische E. (vgl. Cseber) sollte für Wein mit Hefe 64 Preßburger Halbe = 54,137 L. messen, ward aber geringer gerechnet, gewöhnlich 84 Wiener Pfund; für Branntwein und geklärten Wein hielt er 60 Halbe; der Ödenburger E. (Akó) vor 1854 geklärt = 84, auch 64, 94 und 100 Halbe. – Über vorgeschichtliche E. s. Gefäße, vorgeschichtliche.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 447-448.
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