Eimer

[540] Eimer, 1) ein von eichenen od. fichtenen Dauden zusammengesetztes Gefäß, oben weiter als unten, gewöhnlich mit eisernen Bändern u. einem eisernen Bügel versehen; dient zum Wasserholen (Wasser-E.), zum Schöpfen des Wassers in Ziehbrunnen (Brunnen-E.), zum Tränken der Pferde (Pferde-E.) u. zum Ausfördern des Erzes aus den Schachten. Die Klempner verfertigen auch E. dieser Art von verzinntem Eisen- u. Messingblech. Die Feuer-E., zum Herbeischaffen des Wassers bei Feuersbrünsten, sind von Leder, Hanf od. Stroh; 2) Hohlmaß für Flüssigkeiten, namentlich für Wein u. Bier, an verschiedenen Orten Deutschlands der Größe nach verschieden, in Baiern der Schenk-E. = 64,1416 Litres, der Visir-E. = 68,4177, in Hohenzollern-Hechingen u. Sigmaringeu = 293,927 (Helleichmaß), im Erzherzogthum Österreich = 58,02 (officiell) od. 56,605 (im gewöhnlichen Verkehr), in Böhmen = 61,1337, in Österreich. Schlesien = 56,15, in Preßburg = 53,3488, in Oldenburg = 52,5152, in Preußen (officiell) = 68,7019, in Breslau = 55,474, in Erfurt = 70,9347 (für Bier = 73,65), in Reuß = 66,346, im Königreich Sachsen (officiell) = 67,3626 (im Handel) = 68,4674 (in Leipzig sind 9 E. = 8 sächsische E.), in Altenburg = 68,4674, in Koburg = 69,61, in Gotha = 72,77, in Meiningen-Hildburghausen = 32,725, in Weimar-Eisenach = 71,7085, in Schwarzburg-Rudolstadt = 60,17, in Schwarzburg-Sondershausen = 75,852, in Appenzell u. Thurgau = 42,6069, in Zürich = 110,034 Litres, in Württemberg wie in Hohenzollern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 540.
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