Rudolstadt

[436] Rudolstadt, 1) Fürstenthum, s. Schwarzburg-Rudolstadt; 2) Amt der schwarzburg-rudolstädtischen Oberherrschaft; 3) Hauptstadt des Fürstenthums u. Amts, an der hier in zwei Arme sich theilenden Saale (darüber zwei steinerne Brücken) u. dem Wüsten Bach; besteht aus der Altstadt u. eigentlichen Stadt, ist Sitz der Landescollegien, hat 2 Schlösser, die Ludwigsburg (in der Stadt, 1742 erbaut, mit Naturaliencabinet u. Antikenabgüssen) u. H. Heidecksburg, auf einer Anhöhe, 200 Fuß über der Saale, Residenz des Fürsten, mit Sammlung von Gemälden u. Gypsabgüssen, fürstlicher Bibliothek, geheimem Archiv, Spaziergängen u. Anlagen mit dem marmornen Denkmale des Fürsten Ludwig Friedrich; das Schloß brannte 1735 fast ganz ab, wurde aber bis 1744 wieder aufgebaut; das Regierungsgebäude mit Bibliothek, Gymnasium, Schullehrerseminar, Waisenhaus, Hospital, Zucht- u. Irrenhaus, Landarbeitshaus, Wollmarkt, Futterkattunfabrik, Glockengießerei; Freimaurerloge: Günther zum stehenden Löwen; 6000 Ew. In der Nähe Mineralquelle mit Badehaus, die Dörfer Kumbach, mit Lustschloß u. Schillers Denkmal, u. Volkstädt, mit Porzellanfabrik. Vgl. Hesse, Taschenbuch der Thüring'schen Geschichte u. Topographie, 1. Bd. (R. u. Schwarzburg), Rudolstadt 1816.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 436.
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