Sondershausen [1]

[279] Sondershausen, 1) Fürstenthum, s. Schwarzburg A); 2) (Unterherrschaft S.), die größere (nördliche) Hälfte dieses Fürstenthums, 8,91 QM. u. (1858) 36,069 Ew., 3) das Amt S. mit 16 Dörfern hat mit Einschluß der Stadt 12,000 Ew.; 4) Hauptstadt des Fürstenthums Schwarzburg-S. u. Residenz des Fürsten, an der Mündung der Bebra in die Wipper u. an der Hainleite; hat Residenzschloß mit Naturaliensammlung, worin auch der Püsterich (sd.) aufbewahrt wird, Gymnasium, Realschule, Gewerbeschule, Schullehrerseminar, Mädchenbildungsanstalt Mathildenpflege), Postamt, Hospital, Waisenanstalt, Zuchthaus, Schauspielhaus u. 5500 Ew. Bei dem Schlosse ist das Loh, Vergnügungsort, u. auf einem Berge der Hainleite, dem Spatenberg, stand einst das vom Kaiser Heinrich IV. erbaute feste Schloß Spatenburg, wovon keine Überbleibsel mehr. In der Nähe auf der Hainleite das Jagdschloß der Possen. – S. u. das Günthersbad (s.d.) soll 525 n. Chr. von Sachsen gebaut worden sein. 933 bei S. Niederlage der Ungarn durch die Sachsen u. Thüringer, s.u. Thüringen; 1248 kam es an die Grafen von Schwarzburg, doch nahm es ihnen Graf Dietrich von Hohenstein ab, u. erst 1536 kam es wieder durch einen Erbvergleich an Schwarzburg; 1540 fing Graf Günther den Bau des neuen Schlosses an.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 279.
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