Hohenstein [1]

[462] Hohenstein, 1) (poln. Olstinek), Stadt am Amelang u. Mispel-See, im Kreise Osterrode des Regierungsbezirks Königsberg in Ostpreußen; 1312 erbautes Schloß; die Stadt ist 1337 angelegt: 1650 Ew.; 2) Dorf im Landgericht Hersbruck des baierischen Kreises Mittelfranken; 150 Ew.; auf dem nahen Berge Hohenstein die Trümmer der 1553 vom Markgrafen Albrecht von Kulmbach zerstörten Burg; bei der Vermessung Baierns 1808 war der H. einer der drei Punkte der Hauptbasis; 3) H. im Grabfelde, Dorf u. Bergschloß im Herzogthum Koburg, unweit Koburg, zuerst 1300 genannt, gehörte früher den Herren von Lichtenstein, jetzt Majoratsgut der Herren vom Imhoff; 4) Berg- u. Fabrikstadt in der gräflich Schönburgischen Herrschaft Vorderglauchau im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau, mit Ernstthal (s.d.) zusammengebaut, Eisenbahnstation der Sächsischen Westlichen Staatseisenbahn, Sonntagsschule, Buchdruckerei, Kattunfabriken, Weberei, Strumpfwirkerei, Bergbau auf Arsenik; 4700 Ew.; Geburtsort des Naturforschers G. H. von Schubert; in der Nähe das seit 1766 bekannte u. seit 1830 mit Badehaus, Trinkhalle etc. versehene sehr besuchte Hohensteiner Bad, ein eisenhaltiges Mineralbad, mit welchem auch Moor-, Dampf- u. Douchebäder, nebst einer Molken- u. Kaltwasserheilanstalt verbunden sind; vgl. Beckert, Das Bad H., Lpz. 1843; 5) Burg im nassauischen Amte Langenschwalbach, seit 1190 erwähnt, gehörte früher den Grafen von Katzenelnbogen; kam 1479 an Hessen u. 1817 an Nassau; 6) Berg im Kreise Bensheim der großherzoglich hessischen Provinz Starkenburg, mit mächtigen Quarzfelsen; darin Bergbau auf Kupfer u. Blei.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 462.
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