Lichtenstein [1]

[354] Lichtenstein, 1) fürstlich Schönburgische Receßherrschaft u. Amt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau mit 19,400 Ew.; 2) Amtsstadt darin am Rödlitzbach u. unweit der Sächsischen Westlichen Staatseisenbahn (Linie Chemnitz-Glauchau) mit der Stadt Callenberg (s.d.) zusammengebaut, Schloß, seit 1856 mit einem, vom Fürsten Otto Victor von Schönburg-Waldenburg gestifteten Seminar für evangelische Lehrerinnen, 2 Spitäler, Buchdruckerei, Papiermühle, 5 Spinnfabriken, Bleichen, Weberei, Strumpfwirkerei, Fabrikhandel; 4000 Ew.; 3) Schloß u. Försterhaus in der Gemeinde Honau des Oberamtes Reutlingen im württembergischen Schwarzwaldkreise; einst Sitz der Herren von Lichtenstein, jetzt vom Grafen Wilhelm von Württemberg im Gothischen Style neu erbaut; bekannt durch den gleichnamigen Roman W. Hauff's, zu dessen Gedächtniß ein Denkmal gesetzt ist; 4) altes Felsenschloß im Unter-Wienerwaldkreise (Österreich unter der Enns), gehört dem Fürsten Liechtenstein; 5) Burgruine im steyerischen Kreise Marburg, ist nach Einigen die Stammburg der Fürsten Liechtenstein; 6) Burgruine am Fuße des Calanda oberhalb Haldenstein im Bezirk Unterlandquart des Schweizercantons Graubündten; auch diese gilt für die Stammburg der jetzigen Fürsten von Liechtenstein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 354.
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