Viereck

[154] Viereck (Tetragon), in der Geometrie jede von vier geraden Linien, den Seiten, eingeschlossene Figur mit vier Ecken. Liegen alle vier Seiten in einer Ebene, so ist das V. eben, sonst windschief. In jedem ebenen V. ist die Winkelsumme gleich 360°. Sind je zwei gegenüberliegende Seiten (Gegenseiten) eines solchen parallel, so ist es ein Parallelogramm (s. d.); sind zwei Seiten eines ebenen Vierecks parallel, so ist es ein Paralleltrapez (s. d.); gibt es keine parallelen Seiten, so ist es ein Trapez oder Trapezoid. Sind zwei von einer Ecke ausgehende Seiten gleich lang, und ebenso die beiden von der gegenüberliegenden Ecke ausgehenden, so ist das ebene V. ein Deltoid (s. d.). Über Kreisviereck s. d. In der projektiven Geometrie unterscheidet man V. und Vierseit: jenes ist die Figur, die aus vier Punkten (den Ecken) und deren Verbindungslinien besteht, dieses besteht aus vier Geraden (den Seiten) und deren Schnittpunkten. Ein vollständiges V. (Vierseit) hat daher 4 Ecken (Seiten) und 6 Seiten (Ecken).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 154.
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