Vinēta

[176] Vinēta (Wineta, »Wendenstadt«), wendischer Handelsplatz des Nordens auf der Insel Wollin, auch Julin oder Jumne genannt, blühte im 10. und 11. Jahrh. Auf dem sogen. Silberberg lag die 1098 zerstörte Wikingerfeste Jomsburg (s. d.), und deren Vernichtung hat anscheinend den Anlaß zur Entstehung der Sage gegeben, die berichtet, V. sei durch ein Erdbeben oder eine Sturmflut untergegangen und die Trümmer seien auf dem Meeresboden an der Küste Usedoms (bei Damerow) zu sehen. Untersuchungen durch Taucher haben hierfür keinen Anhalt gegeben. Vgl. H. Müller, Hermanni Henrici ab Engelbrecht de Wineta commentatio (Marb. 1877); Koch, V. in Prosa und Poesie (Stettin 1905). – V. ist der Name zweier deutscher Kriegsschiffe, die 1863 und 1897 von Stapel liefen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 176.
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