Vlček

[202] Vlček (spr. wltschek), Václav, tschech. Dramatiker und Romanschriftsteller, geb. 1. Sept. 1839 zu Strechow in Böhmen, studierte in Prag Philologie, war Gymnasiallehrer und gründete darauf 1871 die noch heute bestehende Zeitschrift »Osvěta« (»Aufklärung«), die einen bedeutenden Einfluß auf die Entwickelung der tschechischen Literatur ausgeübt hat. Unter seinen zahlreichen Erzählungen ragen besonders hervor: »Věnec vavřínový« (»Der Lorbeerkranz«, 1872 in der »Osvěta«, separat 1878) und »Zlato v ohni« (»Das Gold im Feuer«, umgearbeitete Ausg. 1883, 5 Bde.), ausgezeichnet durch ungewöhnliche Beobachtungsgabe und meisterhafte Darstellungskunst der bürgerlichen Lebensverhältnisse. Unter seinen Dramen sind zu erwähnen: »Eliška Přemyslovna«, »Milada«, »Vlasta« und »Lipany« (zur Eröffnung des neuen Nationaltheaters 1881 ausgeführt). Von seinen publizistischen Arbeiten erschien eine Sammlung u. d. T.: »Tužby vlastenecké« (»Patriotische Klagen«, Prag 1879). Vgl. Slavík, O Václavu Vlěkovi a jeho Osvětě (Tabor 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 202.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: