Volkskaffeehäuser

[233] Volkskaffeehäuser, Lokale, die durch Verabreichung von billigem Kaffee und Tee (nicht selten auch von andern Speisen) dem Alkoholmißbrauch entgegenwirken wollen. Die ersten V. sind 1875 in Liverpool und 1877 in London errichtet worden, und sie haben sich seitdem in ganz Großbritannien und den britischen Kolonien ausgebreitet. Sie sind von privaten Vereinen, in den größern Städten meist von Aktiengesellschaften begründet worden. Der Londoner Verein The Coffee Public House Association sucht die Bewegung durch eine eigne Monatsschrift: »The Coffee Public House News«, zu fördern. Die V. haben einen merkbaren Einfluß auf die Lebensgewohnheiten der Arbeiter ausgeübt und die Trunkenheit wesentlich vermindert. Das erste deutsche Volkskaffeehaus[233] wurde 1880 in Berlin eröffnet. Seitdem haben sie sich namentlich in größern Städten eingeführt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 233-234.
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