Vollmöller

[248] Vollmöller, Karl, roman. Philolog, geb. 16. Okt. 1848 in Ilsfeld (Württemberg), studierte seit 1870 in Tübingen, Bonn, München, wo er sich an Konrad Hofmann enger anschloß, Berlin und Paris und habilitierte sich, nach längerm Aufenthalt in Spanien, 1875 in Straßburg. Er wurde 1877 Professor in Erlangen, 1881 in Göttingen; 1891 trat er von seinem Lehramt zurück und lebt seitdem in Dresden seinen literarischen Arbeiten. Er veröffentlichte unter anderm: »Kürenberg und die Nibelungen« (Stuttg. 1874); »Der Münchener Brut« (mit Konrad Hofmann, Halle 1877); das »Poema del Cid« (bloßer Abdruck, unvollendet, das. 1879); »Octavian« (altfranz., Heilbr. 1883). Sein organisatorisches Talent zeigen mehrere Unternehmungen: die »Sammlung französischer Neudrucke« (Heilbr. 1881–89, 9 Bde.); die »Romanischen Forschungen« (Erlang. 1883 ff., bis jetzt 24 Bde., worin besonders auch Spanisch, Rätisch und Spätlatein Berücksichtigung finden); endlich der großartig angelegte und trefflich ausgeführte »Kritische Jahresbericht über die Fortschritte der romanischen Philologie« (Leipz. 1890 ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 248.
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