Wardar

[373] Wardar (Vardar, im Altertum Axios), Fluß in der europ. Türkei, entspringt oberhalb Gostivar in den Bergen von Dibra, fließt zunächst nach NO. durch das Becken von Tetovo, dann in südöstlicher Richtung durch Mazedonien. 368 km lang, mündet er in mehreren Armen in den Meerbusen von Saloniki, mit dem Kara Asmak (Ludias des Altertums) zu einem gemeinsamen Delta verbunden, das, nachdem es die fruchtbare, aber versumpfte Küstenebene Kampania gebildet hat, immer mehr ins Meer hinauswächst und den innersten Winkel des Golfes von Saloniki abzuschnüren droht. Hauptzuflüsse von rechts: Treska und Crna, von links: Lepenac, Pčinja und Bregalnica; Hauptorte: Kalkandelen (Tetovo), Üsküb (Skoplje) und Köprülü (Veles). Aufwärts ist der W. in beschränktem Maße für kleine Kähne bis Üsküb fahrbar, wird aber viel zur Holzflößerei benutzt. Da er durch eine nur 458 m hohe Wasserscheide, die niedrigste aller Balkanwasserscheiden, vom Morawatal getrennt wird, so bildet er als dessen Fortsetzung einen der wichtigsten natürlichen Straßenzüge für den Durchgangsverkehr der Balkanhalbinsel, dem daher auch die Eisenbahn Üsküb-Saloniki folgt. Vgl. v. Hahn, Reise durch die Gebiete des Drin und Vardar (Wien 1869).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 373.
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