Warthmüller

[393] Warthmüller (eigentlich Müller), Robert, Maler, geb. 16. Jan. 1859 in Landsberg an der Warthe, gest. 25. Juni 1895 in Berlin, begann seine Studien auf der Berliner Kunstakademie, wo er sich besonders an Gussow anschloß, setzte sie 1882 in München und später in Kassel fort und nahm dann seinen Wohnsitz in Berlin, wo er sich zuerst 1886 durch ein historisches Genrebild: der König überall (Friedrich der Große bei Kartoffeln erntenden Bauern im Oderbruch), bekannt machte. Auch in seinen folgenden, teils ernsten, teils humorvollen Bildern bevorzugte er Stoffe aus der friderizianischen Zeit: der jüngste Rekrut (1887, Grenadiere Friedrichs II. als Einquartierung in einem Bauernhof), ein Liebesmahl (im Offizierskasino eines Infanterieregiments), Neckerei (Soldaten Friedrichs II. mit Mädchen scherzend), eine bange Nacht (1889, Friedrich II. in der Dorfkirche von Elsnig nach der Schlacht bei Torgau), Friedrich und Zieten im Lager von Bunzelwitz, General, Vorposten inspizierend, Komisches Intermezzo. W. hat auch Aquarelle und einen Zyklus dekorativer Wandgemälde aus dem Berliner Volksleben für das Monopolhotel in Berlin gemalt. Nach einem längern Aufenthalt in Paris (1892) malte er hauptsächlich Damenbildnisse.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 393.
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