Wate

[428] Wate (altnord. Vadhi, angelsächs. Wada), eine Figur der german. Heldensage, ursprünglich wohl ein Meerriese, aber durch die Epik der germanischen Küstenbewohner zu einem kühnen Seefahrer und Helden umgestaltet, wie er im Gudrunlied erscheint. Nach der altnordischen Thidhrekssaga war W. der Sohn des Königs Wilkinus und eines Meerweibes und Vater des berühmten Schmiedes Velent (Wieland), und eine Erinnerung an diese Sage scheint noch in dem mittelhochdeutschen Gedichte von der Rabenschlacht sich erhalten zu haben. Auch die englische Sage wußte von Wates Boot und seinen Fahrten mancherlei zu berichten. Vgl. Müllenhoff in der »Zeitschrift für deutsches Altertum«, Bd. 6, S. 62 ff. (Leipz. 1848).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 428.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika