Weißlaubigkeit

[502] Weißlaubigkeit (Albicatio, Variegatio, Panaschierung), das Auftreten weißer Blattstellen oder ganz weißer Blätter. Pflanzen mit panaschierten Blättern (Phalaris arundinacea [Bandgras], Evonymus japonica, Acer Negundo, Plectogyne, Arten von Abutilon etc.) werden vielfach als Zierpflanzen kultiviert. Die W. ist als eine Ernährungsstörung aufzufassen. In den Zellen der weißen Stellen entwickeln die den Assimilationsprozeß vermittelnden Chlorophyllkörper zwar ihre Plasmakörper, nicht aber den grünen Farbstoff. Die Erscheinung unterscheidet sich von der Bleichsucht oder Gelbsucht (s. d., S. 512), die durch Mangel an Eisen oder im Dunkeln (s. Etiolement) eintritt, dadurch, daß sie durch Stecklinge, unter Umständen durch Samen übertragbar und nicht ohne weiteres durch äußere Einflüsse zu beseitigen ist. Bei Acer Negundo haben oft ganze Zweige nur weiße Blätter, dieselbe Pflanze aber treibt neben jenen gelegentlich auch Zweige mit ganz normalen grünen Blättern. Weißlaubige Pflanzen werden durch allerlei Krankheitsursachen leichter beschädigt als normale.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 502.
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