Weißstickerei

[503] Weißstickerei, ältestes und umfassendstes Gebiet der weiblichen Handarbeiten, insbes. in Leinen und weiß auf Weiß, wodurch die nahen Beziehungen zur Durchbrucharbeit (s. d.) und Nähspitze (s. Spitzen) gegeben sind. Selbständig als sogen. Klosterarbeit für Schleier und gewisse Altarvorhänge (Corporale und Velum), deren Muster auf transparente Wirkung berechnet waren, findet sich die W. schon im frühen Mittelalter in Gebrauch. Gleichartig auch als Vorläufer der Gardine in der Tüll- und Pikeestickerei (s. d.) des 18. Jahrh. Über neuere Arten der W. s. die Artikel: Hardanger Arbeit, Madeirastickereien, Renaissancestickerei.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 503.
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