Wismutmalerei

[694] Wismutmalerei, eine seit Ende des 15. und noch im 18. Jahrh. in Deutschland und der Schweiz geübte, durch reizvolle Wirkung ausgezeichnete Technik, bei der Wismutpulver auf einen harten, aus Kreide und einem leimartigen Bindemittel hergestellten Untergrund mit Leimwasser, auch mit einem geringen Zusatz von blauem oder rotem Farbstoff sehr dünn aufgetragen und mit dem Polierstahl bearbeitet wird, so daß ein zusammenhängender, metallisch glänzender Überzug entsteht, der bemalt und lackiert wird. Die W. läßt sich auf hartem Holz ausführen, und die glänzende Metallfläche steigert Kraft, Feuer und Tiefe der Farben und des Lackes. Die W. erhielt sich bis heute als Bauerntechnik im Spreewald und bei den nördlichen Elbslawen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 694.
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