Quellennachweise und Anmerkungen

Dozon, Manuel de la langue chkipe ou albanaise (Paris 1879); D.

Pedersen, Albanische Texte (XII. Bd. der Abhandl. der phil.-hist. Kl. der Königl. Sächs. Ges. d.W., Nr. III), Leipzig 1895; P.

Μητκος (Mitkos), Αλβανικὴ μέλισσα (Alexandria 1878); Mitk.

Gust. Meyer, Kurzgefaßte albanesische Grammatik mit Lesestücken und Glossar (Leipzig 1888); GMGr.

Derselbe, Albanesische Studien V (Wien 1896); = Sitzungsberichte der Kais. Ak. d. Wiss. in Wien, phil.-hist. Kl., Bd. CXXXIV; GMSt.

Die Zahlen bei den abgekürzten Quellenangaben sind die Seitenzahlen der betreffenden Werke.

47. D, 25. – Aarne Nr. 1060, 1050, 1045, 1070, 1115, 1134; der Schluß gehört zu Aarne Nr. 1525–1639.

48. D, 39. Zu S. 213: Drache, der albanesische Ausdruck ist kutšedre, entspricht der griech. Lamia (s. oben zu Nr. 2), ein menschenfressender Dämon. – Oka, ein türkisches Gewicht, 1200–1300 Gramm. – Aus verschiedenen Märchen kontaminiert: Jephtaversprechen, Jungfrau bei der Sonne (sonst Fee, alte Frau usw.), hilfreiches Tier, falsche Braut.

49. D, 56. Zu S. 226: Lubi, albanesisch l'ubi (fem.; auch l'ugat [masc.] genannt), ein weibliches dämonisches Wesen oder Drache, zuweilen mit sieben Köpfen gedacht; l'ubi bedeutet auch »Orkan«. – Wlache: gemeint ist ein Aromune (Mazedowlache, Zinzar); diese Südrumänen sind, so weit sie nicht in Städten leben, wesentlich Hirten, Schafzüchter; ihre Herden zählen oft nach Tausenden. – Bolte-Polívka 2, 284 Anm. 1, vgl. oben Nr. 10.

50. D, 66. Zu S. 222: drei Frauen, s. zu Nr. 55. – Aarne Nr. 930.

51. D, 30. Die Nachtigall Gisar, albanesisch birbil g'izari (z = franz. z), beide Wörter sind persisch, durch türkische Vermittlung in die Balkansprachen gekommen: bülbül = Nachtigall, diese wurde aber auch hezâr (Tausend) genannt, oder beides verbunden bülbül hezâr. Was hezâr in[326] dieser Verbindung bedeutet, ist unsicher, erklärt wird es als Verkürzung von hezâr dâstân (1000 Geschichten) oder hezâr âwâz (1000 Stimme) oder hezâr destân (1000 Künste) u.a. – Aarne Nr. 550.

52. Mitk, 168. Zu S. 238: Drachme, 1/400 der Oka (s. oben zu Nr. 48), also ungefähr 3 Gramm. – Zu S. 239: Turmhaus, alban. kule, serb. kula, aus türk. kulé = Turm, bedeutet aber auch ein burgartiges mehrstöckiges Steinhaus, dessen Eingang oft über dem Erdgeschoß liegt, so daß dieses unzugänglich ist. – Kutschedra, s. oben zu Nr. 48. – Schöne der Erde, s. zu Nr. 53. – Ein Märchen eigenartiger Formung und Haltung und voller merkwürdiger Situationen. Einzelne Motive klingen auch in andern Märchen an: vgl. z.B. Grimm KHM Nr. 60 zum Wahrzeichen für Leben oder Tod; Löwis of Menar Nr. 53 zum Diebstahl des Schwertes. Daß der Held mit zwei Freunden auszieht, ist besonders in slawischen Märchen häufig anzutreffen; die beiden erinnern aber auch an die wunderbaren Helfer, Aarne Nr. 513.

53. Mitk, 178. Die Schöne der Erde, alban. e bukura e dheut, bei Hahn, Alban. Studien, H. III, 16: »gute, keusche Fee von übermenschlicher Schönheit, welche in einem goldenen, von Drachen bewohnten Palaste wohnt.« Nach Dozon, Manuel III, 12 bedeutet es auch »Salamander«. Hahn, Griech. u. alban. Märchen II, 3 übersetzt den entsprechenden griechischen Ausdruck durch »die Schöne der Welt«; in dem alban. Märchen dort II, 112 lebt die Schöne der Erde in der Unterwelt. – Zu S. 248: Tingljimaimun; -maimun ist türkisch = Affe; der erste Bestandteil des Wortes, tinglji-, ist unklar, gehört vielleicht zum Türk. (aus dem Persischen stammenden) teng = eng, beschränkt, bedrängt, ärmlich. – Aarne Nr. 566.

55. GMGr, 57. Zu S. 256: die drei Feen (alban. fatí, aus latein. fatum gebildet), »Name der drei Geisterfrauen, welche am dritten Tage nach der Geburt am Bette des Kindes erscheinen und dessen Geschick bestimmen« (Hahn, Alban. Stud., H. III, 139). – Fehlt Aarne, s. Reinh. Köhler, Kl. Schriften 1, 126, 463.

56. GMSt V, 36. – Aarne Nr. 881.

57. D, 21. – Zu S. 267: über Kutschedra s.o. die Bemerkung zu Nr. 48. – Aarne Nr. 707, vgl. auch 315.

58. D, 41. – Zu S. 271: »Glücksengel«; alban. baht, aus dem Türkischen = Schicksal, Glück; hier der Schicksalsdämon. – Vgl. Bolte-Polívka zu KHM Nr. 89; Aarne Nr. 533.

59. D, 78. – Zu S. 272: »Sonnenherr«; das Tagesgestirn ist im Albanesischen männlich, wie es auch in dem Märchen als Mann erscheint. Da das deutsche weibliche »die Sonne« nicht anwendbar war, habe ich »Sonnenherr« dafür gesetzt. – Zu S. 277: »Arumswurzel«; die Pflanze[327] (Arum, Aron), deren Wurzel von den Schweinen sehr gesucht sein soll enthält, namentlich auch in der Wurzel, einen scharfen brennenden Saft; daher hier wohl die Anwendung auf das Schärfen der Zähne. – Aarne Nr. 552, 302; vgl. oben Nr. 54 zur Erzählung in der Herberge.

Quelle:
Leskien, August: Balkanmärchen. Jena: Eugen Diederichs, 1915, S. 278-279,326-328.
Lizenz:
Kategorien: