Maräne (Coregonus Maraena)

[242] Die Maräne (Coregonus Maraena, Salmo Maraena) unterscheidet sich, laut Siebold, nur in den Umrissen der Schnauze etwas von der Bodenrenke Süddeutschlands; ihr Mundtheil ist um vie les gedrungener und breiter, die beiden Zwischendeckel steigen nicht schräg nach unten und hinten hinab; die beiden Oberkieferknochen erscheinen etwas länger als bei dieser. Die Färbung beider Fische ist dieselbe; der Rücken sieht bläulich, der Bauch silberfarben aus, die Seitenlinie ist mit weißen Tüpfeln gezeichnet. In der Rückenflosse zählt man vier und zehn bis elf, in der Brustflosse einen und sechzehn bis siebzehn, in der Bauchflosse zwei und neun bis zehn, in der Afterflosse vier und zehn bis zwölf, in der Schwanzflosse neunzehn Strahlen. Die Länge beträgt sechzig Centimeter und darüber, das Gewicht sieben bis acht Kilogramm.

Wie die Bodenrenke lebt die Maräne stets in sehr bedeutenden Tiefen der Seen und verläßt diese nur um die Mitte des November, ihre Laichzeit, und wie jene wählt sie sich zur Ablage der Eier verhältnismäßig seichte Stellen in geringer Entfernung vom Ufer. Ihre Nahrung besteht in ähnlichen Thieren, wie die anderen Renken sie fressen.

Der Fang geschieht hauptsächlich im Winter unter dem Eise mit sehr großen Netzen, in manchen Jahren auch im Frühlinge und ebenso im Herbste. Die erbeuteten Fische sterben außer dem Wasser sofort ab, lassen sich aber doch, in Schnee oder Eis gepackt, ziemlich weit versenden oder werden wie die Bodenrenke eingesalzen und geräuchert. Im Frühjahre gilt ihr Fleisch als besonders schmackhaft; man bezahlt jedoch jederzeit gern zwei bis drei Mark für das Kilogramm desselben.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 242.
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