Pleinzen (Abramis ballerus)

[282] Den Pleinzen, auch Zope, Zupe, Schwope, Schwuppe, Spitzer usw. genannt (Abramis ballerus, Cyprinus ballerus; Abbildung auf Seite 280), einen Fisch von dreißig bis vierzig Centimeter Länge und etwa einem Kilogramm Gewicht, kennzeichnender kleine Kopf, das schief nach aufwärts gerichtete Maul und die große Afterflosse. Die Färbung ähnelt der der anderen Arten; der Rücken ist bläulich gefärbt, Seiten und Bauch sehen silberweiß aus; die paarigen Flossen sind gelblich, die übrigen weißlich, alle schwärzlich gerändert und gesäumt. Die Rückenflosse spannen drei und fünf, die Brustflosse ein und funfzehn, die Bauchflosse zwei und acht, die Afterflosse drei und vierzig bis einundvierzig, die Schwanzflosse neunzehn Strahlen.

Der Pleinzen wird in allen Hauptflüssen Mitteleuropas, vornehmlich in der Nähe der Mündungen, seltener im oberen Laufe der Gewässer, gefunden. In der Donau steigt er nicht weiter als bis Oberösterreich zu Berge, fehlt daher in Bayern; im Rheine scheint er kaum oberhalb Hollands vorzukommen; in der Elbe wird er noch ab und zu in der Gegend von Magdeburg gefangen. Besonders häufig bewohnt er die Gewässer längs der Ostseeküste, und zwar die Haffe ebensowohl wie die nahe dem Meere gelegenen und durch Bäche oder Flüsse mit ihnen in Verbindung stehenden Süßwasserseen. Die Lebensweise ähnelt der beider beschriebenen Verwandten. Das Fleisch wird seines Reichthumes an Gräten halber nicht geachtet.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 282-283.
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