Gundermann-Gallwespe (Diastrophus glechomae)

[300] Die Brombeer-Gallwespe (Diastrophus rubi, Fig. 3, S. 299) schließt sich bezüglich des Flügelgeäders an Cynips an, auch in der Hinsicht, daß das erste Glied des wenig zusammengedrückten Hinterleibes länger als alle anderen ist. Die fadenförmigen Fühler bestehen aus dreizehn bis vierzehn Gliedern, beim Männchen auch aus funfzehn. Der ganze Körper ist glänzend schwarz, nur das fast halbkugelige, an der Wurzel zweigrubige Schildchen unregelmäßig gerunzelt; die Beine sind braunroth oder heller. Diese gedrungene Gallwespe erzeugt an den Stengeln der Brombeeren starke, oft wunderlich gekrümmte Anschwellungen, aus denen im April des nächsten Jahres die Wespchen massenhaft hervorkommen, ein jedes aus seinem Flugloche. – Eine andere Art, die Gundermann-Gallwespe (Diastrophus glechomae), ist am vorderen Brustringe behaart, am Mittelbrustringe fein gerunzelt, am Schildchen längsrunzelig, also entschieden weniger glänzend als die vorige Art, von welcher sie sich in der Färbung nicht unterscheidet. Sie erzeugt an dem Gundermanne (Glechoma hederacea) schön roth gefärbte kugelige, einkammerige Gallen mehr fleischiger Natur.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 300.
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