Schillerfalter (Apatura Iris, Apatura Ilia)

[359] Die Schillerfalter (Apatura) haben denselben Flügelschnitt und fast die gleiche Zeichnung wie der große Eisvogel, auch, wie dieser, die offene Mittelzelle aller Flügel, aber die Fühlerkeule ist breitgedrückt, die spitz auslaufenden, den Kopf überragenden Taster liegen einander [359] an und die Oberseite der Flügel zeichnet sich beim Männchen durch lebhaften Schiller in prachtvollem Blau oder Violett aus; überdies weist jeder Flügel einen Augenfleck auf, welcher hier mehr auf der Oberseite, dort deutlicher auf der unteren zur Entwickelung gelangt. Die dornlosen, grünen Raupen spitzen sich nach hinten zu, wodurch sie die allgemeinen Umrisse einer nackten Schnecke annehmen, und zeichnen sich durch zwei eigenthümliche, nach oben gerichtete Zipfel am Kopfe aus. Sie leben an Weiden und Zitterpappeln. Die beiden deutschen Arten Apatura Iris und A. Ilia, mit einigen Abänderungen, sind ziemlich verbreitet, jedoch mehr an gewisse Oertlichkeiten gebunden und erscheinen mit dem vorigen in Wäldern, aber etwas längere Zeit im Jahre. Ein steter, schwebender Flug und rastloses Hin- und Hereilen an den Rändern breiter Fahrwege, welche die Wälder durchschneiden oder ihnen entlang ziehen, zeichnet sie aus.


Neoptolemus (Morpho Neoptolemus), natürliche Größe.
Neoptolemus (Morpho Neoptolemus), natürliche Größe.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 359-360.
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