Ahorn-Pfeilmotte (Acronycta aceris)

[406] Im August, mehr noch im September, fällt häufig auf verschiedenen Bäumen städtischer Anlagen, besonders an Ahorn und Roßkastanie, eine schöne Raupe in die Augen, welche in gekrümmter Lage an der Unterseite der Blätter ruht, in Wäldern oft auch auf Eichen angetroffen wird. Sie ist gelb, an den Seiten zottig gelb behaart und hat über den Rücken eine Reihe blendend weißer, schwarz umringelter Flecken, wie sie auf der Darstellung: »Wirkungen vereinter Kräfte« zu sehen ist. Ich entsinne mich, daß dieselbe Art vor Jahren eine stattliche Kastanie vor einem Hause hiesiger Stadt vollkommen entblättert hatte. Die vor Hungermatten Thiere fielen den unter dem Baume vorübergehenden Leuten auf die Köpfe. Der aus der überwinterten Puppe im Mai oder Juni des nächsten Jahres ausschlüpfende Schmetterling heißt die Ahorn-Pfeilmotte (Acronycta aceris) und ist ebenso unansehnlich wie die übrigen, zahlreichen Gattungsgenossen, deren Raupen sämmtlich durch ihr buntes Kleid in die Augen fallen. Derselbe ist weißgrau, auf den Vorderflügeln ziemlich verworren gelblich und bräunlich bestäubt, so jedoch, daß die beiden Querlinien und vorderen Eulenflecke als lichtere Zeichnungen sich deutlich erkennen lassen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 406.
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