Sippe: Schreitwanzen (Reduvidae)

[606] Der hinter den glotzenden Augen halsartig verengte Kopf und der durch quere Einschnürung in eine meist schmälere vordere und ausgebreitetere hintere Partie geschiedene, seitlich gerundete Vorderbrustring bilden die beiden in die Augen springenden Kennzeichen der Schreit- oder Raubwanzen (Reduvini). Die peitschenförmigen Fühler bestehen aus vier Gliedern, zwischen welche sich dann und wann kürzere einschieben können, so daß hierdurch jene Zahl auf fünf bis acht, ja bei einer Gattung durch Zerfallen der Hauptglieder auf dreißig anwachsen kann. Hinter einer Querfurche trägt der Scheitel auf einer Erhöhung zwei Nebenaugen. Der pfriemförmige, meist kurze und dreigliederige Schnabel steht frei vom Körper ab. Von den theilweise für die Gattungen sehr charakteristischen Beinen läßt sich im allgemeinen nur angeben, daß sie in drei Fußglieder, das letzte ohne Haftlappen, auslaufen, und daß sie sich, besonders die hintersten, durch bedeutende Länge auszeichnen, ohne den Eindruck der Schwäche zu machen, indem die Schenkel verdickt, auch durch Stacheln mannigfach bewehrt zu sein pflegen.


Kothwanze (Reduvius personatus) nebst Larve. Natürliche Größe.
Kothwanze (Reduvius personatus) nebst Larve. Natürliche Größe.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 606.
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