Finckenstein, Raphael

[502] Finckenstein, Raphael, zu Breslau, geb. daselbst 10. November 1828, besuchte von 1846 bis 50 die dortige Universität, liess sich dann als Arzt das. nieder und habilitierte sich 1854 als Privatdozent für Geschichte und Geographie der Med. und Epidemiologie. Er publizierte aus diesen Gebieten: »Die Volkskrankheiten, nebst einer Anleitung, wie man sich bei ihnen zu verhalten hat u.s.w.« (1857) – »De furoribus epidemicis« (Bresl. 1858) und eine überaus grosse Zahl von Aufsätzen in Zeitschriften, namentlich der Deutschen Klinik, als letztes wissenschaftliches Werk: »Zur Geschichte der Syphilis, die ältesten spanischen Nachrichten über diese Krankheit und das Gedicht des Francesco Lopez de Villalobos vom Jahre 1498« (Breslau 1870). Selbst dichterisch begabt. hatte er ein Buch: »Dichter und Ärzte. Ein Beitrag zur Geschichte der Litteratur und zur Geschichte der Med.« (Breslau 1863) herausgegeben und 1870 durch seinen über die meisten deutschen Bühnen gegangenen Einakter »Bei Saarbrücken« seinen patriotischen Sinn dargethan. Seine reichen Sprachkenntnisse gestatteten ihm, die med. Litteratur der verschiedensten Völker zu durchforschen und in grosser Anzahl Kritiken und Berichte über dieselbe zu veröffentlichen. Er starb nach längerer Krankheit 31. Juli 1874.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 502.
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